21. 03. 2017 - Leipzig liest

Leipziger Buchmesse, 23. - 26. März 2017

Neben Ellen Balsewitsch-Oldach vom Hamburger elbaol - Verlag finden sich unsere Mitglieder und/oder deren Bücher auch an anderen Ständen der Leipziger Buchmesse. So u. a. beim Stand der österreichischen IG Autorinnen Autoren, der Edition Keiper aus Graz, dem FDA (Freier Deutscher Autorenverband)...




28. 02. 2017 - Freier Deutscher Autorenverband - Hans Bäck

Asylantrag wurde angenommen!

Nach dem Ende der FDA Mitgliedschaft in Hamburg/Schleswig-Holstein hatten Ruth Barg und ich einen Wechsel nach NRW angestrebt, bei der Mitgliederversammlung am 28. Februar (so heißt dort die Jahreshauptversammlung) wurde unser Asylantrag einstimmig angenommen und wir sind nun Mitglieder des Freien Deutschen Autorenverbandes im Landesverband NRW. So durften wir schon der Versammlung bei wohnen und konnten die rheinische Freundlichkeit und Gastfreundschaft in vollen  Zügen genießen.

In Abwandlung eines Satzes von Heimito von Doderer in seinem Roman „Die Dämonen“ (das ist zugleich eine dringende Leseempfehlung!) ist die Strecke zwischen Kapfenberg und Düsseldorf (und umgekehrt) so, dass man am Ziel keinesfalls unbesoffen ankommen kann. Gut, der Speisewagen der DB macht dies durchaus möglich und erstrebenswert.

Also, ein Eintreffen in Düsseldorf (für mich nach mehr als 30 Jahren wieder einmal) und schon am Bahnhof wurden wir von der bezaubernden zweiten Vorsitzenden in Empfang genommen. Wenn das keine Begrüßung ist! Ein erster Abend in Düsseldorf, unter fachkundiger Anleitung/Führung/Begleitung von Maria und Erwin Stalder. Vorbei an verlockenden Wirtshaustüren, vorbei an leuchtenden Restaurantschildern, es ging geradewegs in Richtung Kö.  Na klar, diese  Straße muss gesehen, muss begangen werden. Quer durch, an allem vorbei an allem vorüber, mit dezenten Hinweisen, da und dort sei die Altstadt, vorbei an Merkwürdigkeiten, wie dem Schneider Wibbel (der vom Fenster aus seinem eigenen Begräbnis zusehen konnte und dabei feststellte: „Nä, watt bin ich für ’ne schöne Leich“.), dem Reitstandbild des Jan Wellem vor dem Rathaus, natürlich der Hinwies auf die historischen Gaslaternen der Stadt durfte nicht fehlen (sie sind ja tatsächlich etwas Einzigartiges), die Tritonen am Ende des Stadtgrabens an der Kö, die Rheinpromenade am Abend, ja, eine Stadt am Wasser und mit Wasser, die hat eine eigene Aura. Aber unsere Führer hatten Mitleid mit uns und so endete der Abend wie er enden musste: im Brauhaus Schumacher. Altbier in Strömen (dass Ruth soviel Bier verträgt, musste ich erst in Düsseldorf erleben!) ein hervorragendes Abendessen und ein Ausklang in der Hotelbar unserer Unterkunft (zum Glück gab es dort auch ausreichend Altbier)

  

Unsere fachkundigen Führer durch Düsseldorf:

Maria und Erwin Stalder beim Abendessen im Schumacher

(Wirsingrolladen und Altbierbraten gab es!)

  

Wenn zwei Literaturvereine (FDA NRW und ELKK) solche 2. Vorsitzende haben, dann kann doch nix schiefgehen!

Die Gläser sind schon wieder halbleer!

Samstag, 11h Treffen mit einem langjährigen Reibeisen-Autor: Michael Arenz aus Bochum. Seit vielen Jahren beglückt er uns immer wieder mit seinen Texten für unsere Hefte, diesmal konnten wir einander endlich persönlich kennenlernen. Es waren zwei wunderbare Stunden bei Gesprächen über Literatur. Selten genug ist es, dass ich solch einen kongenialen Partner für Gedanken zur und über Literatur fand! Dier Zeit verflog, Koll. Arenz musste zurück nach Bochum, wir mussten ins Gerhart Hauptmann Haus in der Bismarckstraße zur Tagung des FDA-NRW. Wie schon eingangs erwähnt, die Aufnahmen war herzlich, wir durften den ELKK und das Reibeisen vorstellen (und Werbung für Beiträge machen), konnten Fragen zur Arbeit u in Kapfenberg beantworten und dann eben an der Mitgliederversammlung teilnehmen. Mit etwa 80 Mitgliedern ist der Landesverband NRW gleich stark wie der ELKK. In den Gesprächen bahnte sich eine enge Zusammenarbeit der beiden Literaturvereine an, wir wollen hoffen, dass es dann auch tatsächlich dazu kommt. Im LV NRW sitzen einige sehr interessante Autoren, wir sind ja nun als Mitglieder im Verteiler der Nachrichten des LV aufgenommen und können dadurch auch direkt am Leben der Literatur in NRW teilhaben. Informationen des 1. Vorsitzenden über die Arbeit im abgelaufenen Jahr, die bevorstehende Buchmesse in Leipzig und die Arbeit im Bundesvorstand sowie der „unvermeidliche“ Kassenbericht rundeten den ersten Teil ab. Nach der Pause wurden die neuen Mitglieder eingeladen Textbeispiele vorzutragen. Ruth brachte ausnahmsweise einmal keine Lyrik, sondern einen Prosatext („Auch unter dem Pflaster ist Erde“), während ich den Text aus der neuen Broschüre „Miteinander, nebeneinander, durcheinander“ brachte, der sich mit den „Verboten“ für Schriftsteller beschäftigte. Spannende, abwechslungsreiche Diskussionen mit den Kolleginnen und Kollegen beendeten eine interessante JHV.

In der Bildmitte der 1. Vorsitzende des LV NRW, links am Bildrand, die Ehrenvorsitzende Marianne Kuhlmann, eine begnadete Lyrikerin!

 

 

Die Wappen der ehemaligen

ostpreußischen Städte mit den

Jahreszahlen der Gründung

halten in diesem Raum die

Erinnerung eine, für viele

ehemalige, Heimat fest.

 

Schön langsam trudeln die

Mitglieder des Landesverbandes

ein und die Reihen füllen sich.

Und welchen Text soll ich nehmen und vorstellen?

 

Aber, eine JHV ohne neuerlichen Besuch in der Altstadt? Immerhin, sei diese die längste Theke Europas wurde uns glaubhaft versichert und vorgeführt. Natürlich, Samstag Abend, könnte man einwenden, alles ist unterwegs. Im Fischhaus – eine riesige Halle mit den Ausmaßen einer Bahnhofshalle bekam ich meine seit Jahrzehnten vermissten Muscheln auf rheinische Art. Herz, was willst du mehr? Na ja einen Abschluss beim Uehrigen – auch so ein Brauhaus mit herrlichem Altbier. Rheinische Geselligkeit wurde uns durch den Tischnachbarn unter Beweis gestellt, einfach ein herzlicher Abend!

Eine Rückreise nach einer sehr kurzen Nacht mit dem ICE 1027 direkt nach Wien, der führte uns plangemäß über Köln, Bonn, das Rheintal, Koblenz, Bingen, St. Goar, vorbei an der Lorelei – zwar waren die Weinberge noch braun, aber der Zug bot uns die Möglichkeit im gemächlichen Tempo die vielbesungenen Schönheitern des Tales zu genießen.

Natürlich, fast 13 Std. Bahnfahrt, sind schon eine ordentliche Zeit, aber in Zeiten des wachsenden ökologischen Bewusstseins, ist es eine durchaus annehmbare Alternative zum Flugzeug. Wenn wir bei diesem Verkehrsmittel die Nebenzeiten dazurechnen, wird die Zeitersparnis der einen Flugzeit auch wieder relativiert.

Und wenn der LV für den Herbst 2017 eine Lesung u. a. in Essen plant, werde ich nach Möglichkeit gerne wieder dabei sein!

 

Hans Bäck, mit Ruth Barg in Begleitung!




19. 02. 2017 - Reibeisen 34

Am 21. April 2017 erscheint die 34. Ausgabe des Kulturmagazins „Reibeisen".

Im allgemeinen Literaturteil werden Textbeiträge folgender Autorinnen und Autoren zu finden sein:

Susanne Ulrike Maria Albrecht, Zweibrücken (D)

Anna Aldrian, St. Nikolai im Sausal

Wolfgang Anders, Bockfließ

Michael Arenz, Bochum (D)

Hans Bäck, Kapfenberg

Ruth Barg, Kapfenberg

Dirk-Uwe Becker, Linden (D)

Carmen Billing, Wien

Manfred Chobot, Wien

Susanne Eder, Kapfenberg

Wiebke Drucker, Heide (D)

Barbara Feigl, Leibnitz

Mario Ganß, Dessau-Roßlau (D)

Alexander Gerow, Sofia (BG)

Josef Graßmugg, Kapfenberg

Joachim Gunter Hammer, Pirching a. T.

Brigitte Hanke, Mildensee (D)

Elisabeth Hinterplattner, Aflenz

Iwanow Binjo, Barakowo (BG)

Stefanie Jeller, Wien

Marlies Jensen-Leier, Schleswig (D)

Birutė Jonuškaitė, Vilna (LTU)

Ivan Kehlibarev, Burgas (BG)

Barbara Klein, Kapfenberg

Manfred Friedrich Kolb, Wismar (D)

Dietwin Koschak, Graz / Kapfenberg

Isabella Kramer, Nienhagen (D)

Friederike Krassnig, Judenburg

Andrea Lammer, Kapfenberg

Sepp Maier, Pernegg

Paweł Markiewicz, Bielsk Podlaski (PL)

Wolfgang Mayer-König, Graz

Eberhard Mayr, Wien

Peter Mitmasser, Wiener Neudorf

Karl Mittlinger, Graz / Unterrohr

Elvira Nüchtern, Freiburg (D)

Ferdinand Planegger, Wels

Karl Plepelits, Kapfenberg

Günther Roth, Graz

Şafak Sarıçiçek, Heidelberg (D)

Wera Schilina, Graz

Therese Schwarz, Kapfenberg

Margarit Shekov, Dolni Pasarel (BG)

Martin Stankowski, St. Florian (A) / St. Margarethen (CH)

Marlies Strübbe-Tewes, Unna (D)

Edwin Sugarew, Sofia (BG)

Ingrid Svoboda, Wien

Christine Teichmann, Graz

Christine Tippelreiter, Wieselburg

Adi Traar, Graz

Peter Tschuchow, Sofia (BG)

Klaus Ewald Vorhauer, Kapfenberg

Peter Paul Wiplinger, Wien

Johannes Witek, Salzburg

Andrea Wolfmayr, Gleisdorf

Florian Zeilinger, Graz / St. Barbara

 




12. 02. 2017 - Mondäpfel

Weil Fasching ist (aber nicht nur deswegen)

„Sind deine Äpfel bei Vollmond oder abnehmenden Mond gepflückt?“ fragte ich meinen langjährigen Apfelbauern in Pöllau.

„Bist deppert? Ich bin froh, dass ich in diesem blödem Jahr (es war das Erntejahr 2016: Schnee auf den Blüten, Spätfröste usw.) überhaupt ein paar an den Bäumen habe!“

„Na ja, ich meine ja nur, denn da gibt es den Mondkalender, wenn man nach dem geht, dann ist alles ganz anders!“

„Ja, ich könnte dann auch einen höheren Preis verlangen,  könnte mir das Kühlhaus ersparen, und was weiß ich noch alles!“

„Du horch zu, ich habe bei meinem letzten Besuch in Hamburg im „Hamburger Abendblatt“ gelesen, dass am Markt in Ottensen Äpfel, gepflückt nach den Mondphasen, angeboten wurden. Und weil das auch am Stand angeschrieben war, konnte der Verkäufer dort den vierfachen Preis verlangen. Die Urteile der Käufer gingen von einem  ‚Traumgeschmack’ bis ‚Hokuspokus’ und ‚Etikettenschwindel’. Einer meinte noch  im Vorbeigehen, wenn die Äpfel noch von sieben Jungfrauen gepflückt wären, dann würde er sie kaufen.“

„Was willst denn“ meinte mein biederer Oststeirer, „es gibt ja auch das Mineralwasser mit Mondscheinabfüllung, da kannst eine Flasche Sekt auch kaufen, so teuer ist das.“

„Ja, aber dafür wunderbar bekömmlich und du bekommst dann auf vierundzwanzig Stunden keinen Durst mehr.“

„Und wenn der Bauer sein Schwein zu Klängen von Mozartmusik verwurschtet, schmeckt sie unvergleichlich besser und hält dreimal so lange – bevor sie schimmlig wird.“

„Echt? Ich habe gelesen,  beim Friseur musst du auch achten, welche Mondphase gerade ist. Bei mir ist das besonders wichtig, denn wenn ich die falsche Phase erwische, dann wächst überhaupt nix mehr nach und ich habe eine Totalglatze! Sonst kann´s mir passieren, bei der anderen Phase, dass ich nach 6 Wochen schon wieder zum Friseur gehen müsste.“

„Bei uns im Dorf, da ist einer“ so antwortete mein Obstbauer, „der auch sein Brennholz unter Berücksichtigung der Mondphasen schlägert. Wenn er das bei Neumond macht, dann brennen die Scheiter im Kachelofen viel länger!“

Wir haben uns geeinigt, dass ich weiterhin meine Äpfel bei ihm kaufe, egal, wann er sie pflückt. Ob da der Mond über den Masenberg steht oder gerade untergegangen ist, ob es Neumond oder Vollmond ist. Hauptsache, sie sind gut und saftig (echt steirisch eben) und nicht zu sehr gespritzt, sodass es noch ein Apfel ist, der auch nach Apfel schmeckt.

„Du, wie ist denn das mit der Liebe? Sollen wir da auch nach dem Mond gehen?“

„Weißt was, das ist egal, seien wir froh, dass wir ...“

„Ja, hast eh recht“

 

Hans Bäck




12. 12. 2016 - Reibeisen-Rezension im "Literarischen Österreich"

 

reibeisen


DAS KULTURMAGAZIN AUS KAPFENBERG. NR. 33/2016

Herausgeber: Stadtgemeinde Kapfenberg,

Gestaltung: Europa-Literaturkreis Kapfenberg, 230 Seiten

ISBN 1810-0473


Es ist schon außergewöhnlich, wenn eine Stadtgemeinde gemeinsam mit einem Literaturkreis (Obmann: Josef Graßmugg) als Herausgeberin einer sowohl inhaltlich als auch vom Umfag her ansehnlichen Literaturzeitschrift fungiert. Das alljährlich im steirischen Kapfenberg erscheinende Kulturmagazin "Reibeisen" bringt erstaunlich vielfältige Blicke über den sprichwörtlichen Tellerrand hinweg zuwege. Neben einem ausgeprägten Tschechien-Schwerpunkt finden sich diesmal bulgarische, slowenische, iranische und plattdeutsche Texte (meist jeweils zweisprachig) ebenso wie Beiträge heimischer und Gastautoren. Da beschreibt Anna Aldrian den südsteirischen Brauch des Bergbetens, Hans Bäck berichtet sarkastisch über eine - nie realisierte - odorierende Wunderfaser und nüchtern von einer letzten Italienreise angesichts eines hoffnungslosen Befunds ("Was haben wir gelacht!"), Manfred Chobot steuert ein zeitkritisch pointiertes "Luxuslimousinen-Schnäppchen" bei. Christl Grellers Gedicht "bodennaher blick" beobachtet eine Abendgesellschaft aus der originellen Beinperspektive. Lyrisches "insightseeing" betreibt C. H. Huber-Tyrol als knappe Bilanz der Kunst, Liebe in Freundschaft zu verwandeln, ein bitteres "lied der nacht" singt Rudolf Kraus. Von einer letal endenden Pilgerfahrt nach Mekka erzählt Karl Plepelits ("Der heiligste Ort der Welt"). Und damit sind nur einige Texte aus der reichhaltigen literarischen Fundgrube herausgegriffen, in der insgesamt 114 Autoren aus acht Nationen vertreten sind. Weiteres Stöbern und Entdecken lohnt, sei es ein Künstlerporträt des norddeutschen Malers Michael Mattern, eine Würdigung der "Instanz Karl Kraus" oder Lyrik von Mahvash Sabet, die 2008 u. a. wegen Propaganda gegen das System und Blasphemie zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde und seither im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran eingekerkert ist. Ihre "Prison Poems", von Helmut Niederle ins Deutsche übertragen, werden derzeit für die edition pen im Löcker Verlag vorbereitet. Langfrisig ist die Vorlaufzeit beim "Reibeisen": Der Einsendeschluss für die nächste Ausgabe ist am 30. Juni 2017 - für Nr. 35/2018.

Ewald Baringer





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