19. 05. 2025 - Schreibwerkstatt in Sistiana

Es gibt noch Restplätze!

Bei Interesse bitte um rasche Anmeldung per Mail an Hans Bäck oder Sepp Graßmugg.

 

Schreibwerkstatt in Sistiana

Wir sind vom 19. bis 22. 5. 2025 im Hotel Eden in Sistiana bei Triest.

Hier der Link dazu: Hauptseite - Hotel Eden Sistiana

 

Sistiana liegt direkt an der SS 14, das Hotel am Kreisverkehr wo die SP (Strada provinziale) nach Duino abzweigt. Bushaltestelle fast direkt vor dem Haus.

Der Vorschlag für die vier Tage sieht so aus:

Anreise per Bahn um 8h05 ab Bruck/Mur bzw. 8h15 ab Bruck/Mur mit dem „Gondoliere“ bis Udine, dann mit dem Regionalzug nach Triest, Ankunft in Triest um 14h14, Weiterfahrt mit dem Bus G51 ab Busbahnhof Trieste bis Sistiana.

 

Check In, Abendessen im Hotel-Restaurant (oder auswärts, ganz nach Wunsch).

Seminararbeit ab Montagnachmittag, am Vormittag noch einen Besuch des Rilke-Weges nach Duino, bis hinunter zum Hafen. Rückweg ins Hotel, Beginn der Schreibarbeiten mit wechselnden Moderatoren, also keinen fixen Leiter! Das wird innerhalb der Gruppe jeden Tag ausgemacht!

Dienstag, Mittwoch Arbeiten, schreiben, besprechen usw.

Am Abend eventuell in eine Osmizza fahren (Busverbindungen checken wir an Ort und Stelle).

 

Donnerstag Checkout, so dass wir mit dem Bus G 51 rechtzeitig in Trieste beim Bahnhof sind. Abfahrt mit EC 150/160 über Ljubljana, Graz, Kapfenberg um 12h52, Ankunft in Kapfenberg um 20h09.

Wir empfehlen gemeinsame Reise per Bahn (Gruppenreise um 30% ermäßigt, mit Sitzplatzreservierung hin und zurück € 146,10), Bus Tagesticket in Triest € 6,-

 

Führung durch Anna Rusconi in Triest für die „Nichtschreibenden“ Angehörigen nach Absprache, wahlweise durch Antonio della Rocca, Presidente di PEN Trieste.

Im Hotel gibt es die Möglichkeit wahlweise Halbpension zu buchen (€ 35,- Tag) oder auswärts zu essen, bzw. auch im Hotel ist a la carte möglich.

 

Badestrand von Sistiana ist per Fußmarsch 10 min oder mit Bus 44 oder 70 ab Hotel möglich. Empfehlenswert ist auch die Bootsfahrt von Sistiana nach Triest/Molo Audace oder umgekehrt (vorbei an Miramare) um € 10,-pro Person und Strecke.

Besuch des Schlosses Duino und eine Führung sind möglich und können (Eintrittsgebühr) kurzfristig an Ort und Stelle vereinbart werden. Zu sehen gibt es die fürstlichen Gemächer (Schloss Duino gehört Thurn und Taxis) mit dem Balkon an dem Rilke am 12. November 1912 seine erste Duineser Elegie zu schreiben begonnen hat.

 

Der KARST im Hinterland ist nicht nur wegen der Osmizze interessant und sehenswert!

Zweisprachig (slowenisch-italienisch), wunderbare Weine, herrliche Jause (Prosciutto, formaggio, usw). Das ist das italienische Gegenstück zu unseren Buschenschänken.

 

Kosten:

Bed and Breakfast im Hotel Eden: € 135,- im Doppelzimmer (also 67,50 / Person und Nacht) bzw. bei Einzelbenutzung € 115,-

Fahrtkosten Kapfenberg-Triest-Kapfenberg € 146,10

Bus Triest: sehr intensiv befahrenes Netz, viele Querverbindungen, alle Highlights sind locker erreichbar, Zentraler Umsteigeplatz ist:

a) Busbahnhof an der Piazza della Liberta

b) Bushaltestellen an der Piazza Oberdan (zugleich fährt von dort die Tram No 2 nach Opicina – falls die Arbeiten daran bis Mai abgeschlossen sind).

Mit Tageskarte (24 Stunden ab der Entwertung gültig, kann bis zum Flughafen Ronchi de legionare gefahren werden, d. h. Monfalcone oder auf die andere Seite nach Muggia ist möglich! Kosten für Tageskarte derzeit € 8,-

Einzelfahrten kosten etwa € 1.- bis 2.- und sind im Zeitungskiosk und an der Hotelrezeption erhältlich. Im Hotel gibt es üblicherweise nur Einzeltickets!

Auf der Piazza Liberta genau schauen auf die Haltestellentafeln, welcher Bus von wo wegfährt (und das Ziel angegeben ist).

 

Triest auf eigene Faust ist locker zu machen, die Stadt ist übersichtlich und die Busse fahren ununterbrochen irgendwo hin!

Achtung nach Sistiana gibt es neben dem Bus G 51 auch den Bus 44 der sämtliche Karstdörfer anfährt (ab Piazza Oberdan) und bis nach Sistiana und sogar weiter bis Aurisina und San Giovanni al Timavo.

In jedem Bus sind genaue Angaben (Display ober der Fahrerkabine) mit Angabe der nächsten Haltestellen. Also immer darauf achten, dass Sistiana Centro nicht übersehen wird.

Ich würde gerne ein Treffen mit den Kollegen vom Schillerverein (dort haben wir bereits einmal gelesen) und dem PEN organisieren. Leichte Weinverkostung und gute Texte, das ist ein ordentliches Programm.

Mittagessen/Abendessen auswärts ist in Triest herrlich, kann aber teuer werden!

Alle Wirtshäuser haben gute bis ausgezeichnete Weine, darüber kann ich gerne während der Bahnfahrt erzählen und hinweisen.

Eventuell eine Abendlesung (mit Fackeln, wie bereits einmal gemacht) im Hafen von Duino mit anschließendem Beisammenhocken im Cavalccio das kann alles an Ort und Stelle ausgemacht und organisiert werden.

 

Da wir diesmal keinen „Trainer“ engagiert haben, fallen die Aufenthalts- und Reisekosten dafür weg! Es sind daher nur die Bahnfahrt, der Hotelpreis (67,50 bzw. 115,- bzw. 135,-) die Kosten für die Bustickets in Triest und die persönlichen Ausgaben für Mittag/Abendessen (wenn im Hotel dann € 35,-/ Mahlzeit) und Souvenirs zu rechnen!

 

Kurzfassung für Doppelzimmer:

67,50 x 4 Tage = € 270,-

Bahnfahrt € 146,-

Busticket für 3 Tage € 24,-.

Das sind als Variante für knausrige Schotten: € 440,-

 

Und dann nach persönlichen Vorlieben und Ausgaben, wie Billet für Schloss Duino oder Miramare, oder Trieste Stadtführung, Tafelfreuden in Citta Vecchia (das kann schon einmal mit Wein an die € 80,- / Person ausmachen).

Triest IST Kaffee! Daher Besuch der Kaffeehäuser Tommaseo (an der Rive) Specchi (an der Piazza Unita) und San Marco (in der Via Battisti) unbedingt notwendig! Meine persönliche Empfehlung Nero in B! (kostet € 3,-) Aber genau schauen, im Tommaseo gibt es 30 Varianten wie Kaffee zubereitet werden kann!

Achtung: Kein Italiener konsumiert am Abend noch Cappuccino! Da wird nur mehr Espresso oder Nero in B getrunken.

Büffet Pepi! Eine Institution in Trieste, (via della Borsa) rustikale Speisen wie Knödel mit Sauerkraut, Schweinebraten, Geselchtes mit Kren, Blutwurst usw.

 

Taxi sind in Triest in ausreichender Zahl vorhanden, lediglich am späteren Abend kann es zu Wartezeiten kommen. Tarife in der Stadt durchaus günstig, fahren auch Kurzstrecken, ohne zu murren! Außerhalb der eigentlichen Stadt (also etwa ab Miramare, Opicina, Borgo San Sergio) wird es etwas teuer. Doch wenn man sich verlaufen hat, nicht mehr weiterweiß, müde ist usw. dann sind die Taxis in Triest hilfreich.

Öffentliche WC sind, wie überall in Italien, sehr rar! Also rechtzeitig eine Bar aufsuchen, einen Espresso an der Theke (um etwa 1,- bis 1,40 bei Benützung eines Tisches kostet der Espresso gleich einmal 3 bis 4 Euro) Der Barbetreiber ruft auch gerne ein Taxi herbei. Dazwischen trinkt man gerne ein Birra Dreher (alte österr. Marke, die es noch immer gibt), aber auch viele andere Biermarken gibt es oder ein Glas Wein und wartet auf das Taxi.

Es gibt etliche zentrale Taxistandorte, aber meist kommt man da nicht hin, wenn man ein Taxi braucht.

Selbstfahrer entweder über Slowenien bis Fernetti (Übergang nach Italien) und dann von der slowenischen A3 auf die italienischen RA 13 zurück (Richtung Venedig) bis zur Ausfahrt Sistiana, einbiegen in die Borgo San Mauro (Strada provinziale no. 1) zum großen Kreisverkehr in die SS 14 (Richtung Monfalcone, Duino) zum Hotel Eden.

Parkplätze vor dem Hotel.

Eine andere Variante führt über Tarvis, Udine bis zum Autobahnkreuz A23/A4 bis zur Ausfahrt Sistiana, weiter wie oben beschrieben zum großen Kreisverkehr in Sistiana.

 

Die derzeit vereinbarten Hotelpreise gelten bis Jahresende. Deshalb bitte um rasche Rückmeldung, wer (allein oder mit Begleitung) daran teilnehmen wird! Nach der endgültigen Reservierung ist eine Anzahlung zu leisten. Infos dazu erfolgen gesondert.

 

Wir wünschen uns allen einen schönen und erfolgreichen Aufenthalt im alten k. u. k. Küstenland!

 

Ergänzend für eventuell „anfliegende“ Teilnehmer:

Ab Frankfurt fliegt täglich die Air Dolomiti nach Airport Trieste und von Berlin die Ryan Air 3x pro Woche, u. a. am Sonntagabend.

Vom Airport Trieste fährt der Bus G 51 in Richtung Triest, also mit dem bis nach Sistiana fahren, kostet € 4,10

 

Als "Appetitanreger" einige Fotos von der Schreibwerkstatt, zu der sich mehrere ELKK-Mitglieder bereits 2009 im Raum Sistiana / Duino trafen.

 

  

  

 




08. 03. 2025 - Lesetermine von Ruth Forschbach

„Wein, Weib und Gesang“

08.03.2025 – 16:00 Uhr

Ev. Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl

Ein unterhaltsames Programm aus Kabarett, Gesang, Musik und Literatur  mit Daniela Bosenius, Ruth Forschbach, sowie interessanten Gästen.

https://www.kirche-bruehl.de/gemeinde/christuskirche

 

„Wein, Weib & Gesang“

09.03.25 – 18:00 Uhr

Theater im Walzwerk, Rommerskirchener Str. 21- Atelier 10

Ein unterhaltsames Programm aus Kabarett, Gesang, Musik und Literatur  mit Daniela Bosenius, Ruth Forschbach, sowie interessanten Gästen

https://www.walzwerk.de

 

„Kinder, Kunst, Küche, Kirche, Karriere?“

14.03.2025 – 19:00 Uhr

Kultur Kirche Alt St. Ulrich, Ulrichstr. 110, 50226 Frechen

Ein  schwungvoller Abend zum Weltfrauentag mit interessanten Gesprächen unter Frauen, Anekdoten über Frauen, Musik und Literatur von Frauen, gängigen Klischees mittels Frauen und Männern im Publikum.

https://altsanktulrich.de/

 

„Femme banal – oder die Angst des Mannes vor der Frau“

28.03.2025 – 20:00 Uhr

Bistro Verde,

Maternusstraße 6, 50996 Köln.

Eine komödiantische szenische Lesung für ALLE Geschlechter

von und mit Andreas Schnabel Cornelia Ehses und Ruth Forschbach

https://www.walterscheidt.net/veranstaltungen/

 

„Femme banal – oder die Angst des Mannes vor der Frau“

03.04.2025 –19:30 Uhr

Kulturgasthaus Op d`r Eck, Keutenstr. 14, 50359 Hürth

Eine komödiantische szenische Lesung für ALLE Geschlechter

von und mit Andreas Schnabel Cornelia Ehses und Ruth Forschbach

http://www.kulturgasthaus.de/Start/

 

Zeitenwende

16.05.2025 – 19:30 Uhr

Kinbertus-Haus, Dürener Str. 275, 50171 Kerpen

Die Lyrikerin und Schriftstellerin Ruth Forschbach sowie der Musiker und Journalist Peter Worms nehmen Sie mit auf eine faszinierende Reise, die vor allem in uns selbst stattfindet. Eine Reise in Dur und Moll als Dramaturgie des Lebens, in dem uns die Poesie und Liedkunst zu einem Erwachen des Selbst auffordern. In diesem Zusammenspiel finden manche Gegensätze des Lebens zur Versöhnung.

https://blatzheim-online.de/locations/kunibertus-haus-3

 

Zeitenwende

18.05.2025 – 16:00 Uhr

Cafe Sofa, Hauptstraße 59, 53340 Meckenheim

Die Lyrikerin und Schriftstellerin Ruth Forschbach sowie der Musiker und Journalist Peter Worms nehmen Sie mit auf eine faszinierende Reise, die vor allem in uns selbst stattfindet. Eine Reise in Dur und Moll als Dramaturgie des Lebens, in dem uns die Poesie und Liedkunst zu einem Erwachen des Selbst auffordern. In diesem Zusammenspiel finden manche Gegensätze des Lebens zur Versöhnung.

https://www.cafe-sofa-meckenheim.de/ 




16. 12. 2024 - Benefiz-Lesung im NTK

Einladung
Klarinettenmusik Trafella
Stephan WERNER
Elisabeth M. Jursa
Gäste
Autoren
Barbara Murer
Norbert Leitgeb
Maria Schneider
Büchertisch




05. 08. 2024 - Literatur am Martin-Luther-Platz

Am 04.08.2024 lud der „Europa-Literaturkreis Kapfenberg“ gemeinsam mit der Evangelischen Pfarre zu einer sommerlichen Lesung mit Musikbegleitung am Martin Luther-Platz. Josef Graßmugg gestaltete und eröffnete im Beisein von Bürgermeister Matthäus Bachernegg die Veranstaltung.

Hans Bäck las kritische Texte, Ruth Barg trug einige Kurzgedichte vor. Graßmugg brachte den Besucherinnen und Besuchern die literarische Bedeutung von Mundart näher, gefolgt von einigen Worten des Pfarrers Erich Klein sowie einer Lesung von Maria Schneider.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte Norbert Leitgeb mit seiner Gitarre. Anschließend gab es für die Gäste im Pfarrheim noch eine gute Jause.

© Richard Pflanzl

Ruth Barg
Hans Bäck
Pfarrer Erich Klein
Sepp Graßmugg
Norbert Leitgeb
Maria Schneider
Gruppenbild mit Bürgermeister Matthäus Bachernegg
Norbert Leitgeb, Gitarre




07. 06. 2024 - StadtLesen in Dessau

StadtLesen in Dessau-Roßlau

Wo bitte?

Ja, in Dessau!

Ach dort, wo ist das genau?

Na, in Sachsen-Anhalt. Dem Bundesland in der Mitte Deutschlands. Da war der Bach tätig, in Köthen zum Beispiel. Der „Alte Dessauer“ ist ja ein Begriff als Schlagwort, obwohl bei uns kaum jemand damit was anfangen kann. Aber vor allem, für jene die sich für die Kunst des 20.Jahrhunderts interessieren ist es fast ein Mekka.

Ein Mekka?

Ja Walter Gropius und seine Bauhaus-Meister. Sie prägten nicht nur die Stadt mit ihren revolutionären Ideen und Werken, sondern ganze Generationen von Nachschaffenden. Das „Bauhaus“ ist nicht nur der Name für ein Geschäft mit Baumaterialien, sondern eine Tatsache gewordene Idee: Wie kann aus der Verbindung von Handwerk, Kunst und Technik eine neue moderne Lebenswelt gestaltet werden.

Und was gibt es da zu sehen? Nur Ausstellungen oder auch konkrete Ergebnisse dieser Tätigkeit. Es ist ja oft so, dass tolle Ideen geboren werden, aber nichts davon umgesetzt wird.

Bei der Übersiedlung des Bauhauses aus Weimar nach Dessau gelang es, die Radikalität der Ideen von Architektur, Möbeln, Alltagsgegenständen, zu einer Einheit zusammenzuführen. Der Ansatz war: Die gesamte Lebenswelt des modernen Menschen zu entwerfen, Pädagogik, Körperlichkeit, Teamgeist. Vieles davon wurde im „Bauhaus-Gebäude“ aus den Jahren 1925-26 umgesetzt. Das vielfältige Raumprogramm dieses Schulgebäudes enthält nicht nur die Klassenräume, Werkstätten, Bühne, Ateliers, Kantine. Die Innenausstattung entstand in den eigenen Werkstätten der Hochschule!

Und sonst? Oder war das alles?

Nein! Da gibt es noch die Meisterhäuser. Das waren die Wohnhäuser der „Meister“ also der Lehrer, Vortragenden usw.

Immerhin, Kandinsky, Klee, Feininger, Mies van der Rohe und auch Gropius persönlich. Diese sind zu besichtigen, hervorragend instandgesetzt bzw. wiederaufgebaut. Dessau war als Standort der Junkers-Werke ein bevorzugtes Gebiet der alliierten Luftangriffe. Und auch das Chemiewerk in Bitterfeld lag im Zielgebiet der Bombenschützen.

Und das hat in der DDR alles überlebt?

Ja, es wurde restauriert und ab 2014 gezielt wiederaufgebaut. Auch aus der Erkenntnis, dass diese Bauten als „Zugpferd“ ziehen und Besucher bringen. Dann gibt es am Elbufer eine kleine Bauhaus-Kostbarkeit: Das Kornhaus, eine Ausflugsgaststätte direkt am Elbe-Deich. Und da passierte das Überraschende: Erstmals nach Jahren hörte ich wieder einen Kuckuck, bei uns im Gebirge ist er schon längst verschwunden.

In der Innenstadt ist vom Bauhaus nix zu bemerken?

Doch, da ist das Bauhaus-Museum. Es wurde erst 2018 eröffnet, aber ganz im Stil und Gedanken der Bauhaus-Meister gebaut und eingerichtet. In diesem Museum ist zu erleben, wie der Gedanke der Gründer sich bis in die Dinge des Alltags fortsetzte. Kaffeetassen, Kleiderbügel, Bettwäsche, nix war den Menschen dahinter zu minder oder zu geringwertig. Lernen, Lehre, Entwurf, Prototyp industriell gefertigt, künstlerisches Experiment, wirtschaftlicher Druck. Dazwischen einige Originale von Kandinsky, Klee, Moholy-Nagy. Dieses Museum ist ein echter Meilenstein zum Kennenlernen der Bauhaus-Idee. Es ist doch so, dass heute mit „Bauhaus“ nur mehr der gleichnamige Baustoffhandel in Verbindung gebracht wird. Fotos zeigen wie die Bauhausidee im neuen Staat Israel in Haifa und Tel Aviv sehr konsequent umgesetzt wurde. Klar, es bestand dringender Bedarf an Wohnraum und mit der Bauhausidee, eben der oben erwähnte Entwurf, Prototyp, industrielle Fertigung bei künstlerisch-wertvollen Inhalten unter wirtschaftlichem Druck, entstanden diese Musterbeispiele.

Und wie war das Lesefest?

Auch hier eine außergewöhnliche Lösung! Dessau ist wirklich für Überraschungen gut! Der große Marktplatz war bestückt mit Sitzmöbeln aller Art. Vom Liegestuhl, der Sonnenliege bis zu Sitzsäcken in allen Farben und Formen. Und überall saßen, lungerten Menschen aller Altersstufen herum und hörten zu, schmökerten in Büchern aus dem Bücherboxen der Stadtgemeinde. Junge Studenten kümmerten sich um die Besucher, brachten Informationen. Und sie waren so geschult, dass sie nicht fragten, ob man Hilfe brauche. Diese Frage ärgert mich immer wieder, denn ich bin noch nicht behindert und brauche keine Hilfe. „Haben Sie eine Frage?“ so kamen die Jungen auf uns zu! Herrlich, so kann und soll man mit Besuchern öffentlichen Raumes umgehen!

Da waren die Lesungen im Freien, ordentliche Tonanlagen, kein Verkehrslärm?

Nix davon. Die Busse fuhren sehr langsam und leise vorbei. Aus den Wirtshäusern kam kein Partylärm, die Tonanlage war vom Besten, was es derzeit auf der Welt gibt. Und die Menschen konnten entspannt zuhören, sich ein Getränk in einem der Wirtshäuser holen, vollkommen entspannt. Und die Lesenden trugen dazu bei, dass die Zuhörer gespannt blieben. Sie konnten nämlich lesen, vortragen. Auch das gehört dazu, dass Autoren ihre Texte auch gut vermitteln können.

Und wie ging es den Kapfenbergern bei der Lesung?

Es war vom Stadtmarketing vorgesehen, aufgrund der unsicheren Wetterlage in die Kulturhalle auszuweichen. Und ungefähr 3 oder 4 Minuten bevor Sepp Graßmugg mit seiner Vorstellung des Reibeisens und der Dessauer-Beiträge dazu (vor allem die Kindergruppe der Hamster war jahrelang aktiv dabei) brach ein Unwetter los, das dafür sorgte, dass Dessau innerhalb von Minutenbruchteilen menschenleer war. Alles, was in der Nähe war, wurde aufgesucht: Kaffeehäuser, Gaststätten, Rathauspassage und teilweise auch die Kunsthalle. Doch direkt dorthin konnte kaum jemand gehen, er wäre ersoffen, wie die buchstäblichen Ratten in der Kanalisation! Die Zuhörer, die aber zu uns kamen, hielten durch. Auch bei der zweiten Lesung, in der ich meine Texte vorstellen durfte, blieben uns die Gäste erhalten. Allerdings dazu kam auch niemand mehr. Das war schade, denn von den Anwesenden erhielten wir durchaus „gute Noten“. Der Abend klang aus, in einem urigen Wirtshaus. Man hatte uns alles Mögliche vorgeschlagen, Italiener, Türken, Chinesen, es gibt ja alles in Dessau. Doch war da ein Wirtshaus, das damit warb, das „Erste Kartoffelhaus Dessau“ zu sein. Also heimische Kost, auf und dorthin. Gut gespeist, hervorragenden Wein aus dem Weinbaugebiet Saale/Unstrut getrunken und natürlich auch deutsche Biere.

War es dann aus?

Nein, es gab noch als Highlight, als Draufgabe eine Fahrt nach Wörlitz zu den englischen Gärten der Fürsten von Anhalt. Wunderschön, gut besucht, und für Gartenfreunde ein Gewinn. Ein wenig Fürstengeschichte dazu, dann auch Geschichte der evangelischen Landeskirche von Anhalt, welche die Kirchen in diesem Raum mit sehr viel Geschick und Sachverstand und vor allem Liebe zum Objekt betreut. Viele Gespräche, Austausch über Literatur, Vergangenheit, rundeten den Aufenthalt ab. Sigrid Uhlig, unermüdlich trieb sie uns von einem Höhepunkt der Dessauer Schönheiten zum nächsten. Vieles blieb trotzdem unentdeckt und wurde für ein Später aufgehoben.

Unwetter in Deutschland?

Nicht so arg wie in Süddeutschland, bis auf den Wolkenbruch am Nachmittag in Dessau. Der war gewaltig. Nicht so, wie man ein Schwimmbecken auslassen würde, sondern so, als ob man ein solches umkippen und entleeren möchte. Die Fahrt nach Dessau mit ÖBB und DB sowie retour war zwar langwierig, aber na ja. Einige Verspätungen bei der DB haben wir bis Halle/Saale und weiter bis Dessau schon zusammengebracht. Rückfahrt eigentlich mit wenig Verspätung, was sind in Meidling dann schon 12 Minuten? Die Überfüllung der Züge ist beachtlich. Ohne Platzreservierung würde diese Reise abenteuerlich sein!

Ein Resümee?

Ja, Dessau und Sigrid Uhlig und die übrigen Gastgeber, besonders das Stadtmarketing von Dessau, die Familie einer der ehemaligen Hamster, die uns betreute, es war eine wunderbare Gastfreundschaft, die uns diese für uns doch sowohl abgelegene und daher auch unbekannte Stadt nahebrachten. Dessau ist besonders in Zeiten des Lesefestes wirklich eine Reise wert.

 

Hans Bäck, Juni 2024






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