25. 04. 2020 - [Presse-Artikel] Reibeisen - Kleine Zeitung Mürztal

Literatur zwischen Äpfeln und Karotten

Sepp Graßmugg und Elisabeth Dommayer vor der Wohlfühloase  

Foto: CHRISTINE ROIS

 

Das neue „Reibeisen“ des EuropaLiteraturkreises ist in der „Wohlfühloase“ erhältlich.

Von Christine Rois

Vergangene Woche wäre, wie immer um diese Zeit, das neue „Reibeisen“, das alljährliche Kulturmagazin des Kapfenberger Europaliteraturkreises, öffentlich vorgestellt worden. Heuer war das wegen der Coronakrise nicht möglich, aber rund um den „Tag des Buches“ am 23. April – so Literaturkreis-Vorsitzender Sepp Graßmugg – sollte doch auf das 160 Seiten starke Magazin aufmerksam gemacht werden.

Fast 70 bekannte und weniger bekannte Autorinnen und Autoren kommen diesmal darin zu Wort, stellen Gedichte und Erzählungen vor, teilweise sogar fremdsprachlich mit Übersetzung. Wie in jedem „Reibeisen“ findet man auch in dieser Ausgabe ausführliche Künstlerporträts, eines über den Mürztaler Franz Krammer, eines über die Norddeutsche Lucia Beatriz Figueroa. Auf Plovdiv, die europäische Kulturhauptstadt des Vorjahres, wird im Feuilletonteil eingegangen.

Und weil Hans Bäck, langjähriges Literaturkreis-Mitglied, heuer den 80. Geburtstag feiert, stellen Graßmugg und Ruth Barg dessen Leben und Werk ausführlich vor. Wie schon in den letzten Jahren gibt es auch diesmal als Beilage das „Kleine Reibeisen“, kurze Texte von Kapfenberger Volksschülern.

Beziehen kann man das „Reibeisen“ über den Europaliteraturkreis direkt unter www.europa-literaturkreis.net . Und Elisabeth Dommayer von der „Wohlfühloase“ in Kapfenberg-Walfersam (ehemals Adeg) hat das „Reibeisen“ ins Sortiment der regionalen Spezialitäten aufgenommen.

Übrigens: Wer sich zur Coronakrise schriftstellerisch betätigen will, kann Texte dazu an den Literaturkreis senden.




10. 04. 2020 - [Presse-Artikel] Reibeisen - Amtsblatt Kapfenberg

Presseartikel Amtsblatt Kapfenberg




08. 04. 2020 - [Presse-Artikel] Reibeisen - WOCHE.at

Presseartikel WOCHE - Bruck an der Mur




04. 03. 2020 - Reibeisen 37

Am 16. April 2020 erscheint die 37. Ausgabe des Kulturmagazins "Reibeisen"

Im Literaturteil werden Textbeiträge folgender Autorinnen und Autoren zu finden sein:

Regina Appel, Michael Arenz, Tina Avdalyam, Hans Bäck, Penka Bangova, Ruth Barg, Dirk-Uwe Becker, Elin Bell, Antoaneta Bogoewa, Heidi Bols-Blum, Timo Brandt, Stefan Breitenfeld, Jens Dittmar, Karl Drechsler-Mörwald, Alex Dreppec, Wiebke Drucker, Karl Forcher, Mitko Gogow, Josef Graßmugg, Ralph Grüneberger, Irena Habalik, Elisabeth Hafner, Joachim Gunter Hammer, Elisabeth Hinterplattner, Marc Paul Jähkel, Marlies Jensen-Leier, Wolf Jost, Ivan Kechlibarev, Barbara Klein, Manfred Friedrich Kolb, Simon Konttas, Dietwin Koschak, Jordan Kowatschew, Isabella Kramer, Bojko Lambowski, Pauline Liebe, Michaela Lipp, Wilhelm Maria Lipp, Paweł Markiewicz, Otmar Matthes, Wolfgang Mayer-König, Eberhard Mayr, Walter Meissl, Evelina Mitewa, Peter Mitmasser, Karl Mittlinger, Emanuel Neumann, Johannes Neumann, Karl Plepelits, Wolfgang Rödig, Dagmar Rosenkranz, Kaia Rose, Anni Schulz, Therese Schwarz, Margarit Shekov, Alisa Sovarzo, Maria Stalder, Christine Steindorfer, Marlies Strübbe, Christine Teichmann, Adi Traar, Sigrid Uhlig, Peter Veran, Volitiva, Fernando Zamora, Waltraud Zechmeister, Günter Zimmel, Alfred Zoppelt




18. 02. 2020 - Nachruf

Rupert Kerschenbauer +

94 Jahre wurde Rupert

1982 kam er zum Literaturkreis Kapfenberg, arbeitete von Anfang an mit, bereits in der ersten Ausgabe des „Reibeisen“ im Jahre 1983 war er mit einem Beitrag vertreten – wie es zu ihm passte: Mit einer Interpretation eines Gedichts von Heinrich Heine und einigen Hai Kai aus seinem eigenen Schaffen (später wurden die dann ja zu Haiku umbenannt). All die Jahre hindurch blieb das, selbst als er 1985 in Bruck den „Literaturturm“ gründete und dann in der Folge diese eigene Zeitschrift herausgab.

Es war immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen, Anregen, Diskutieren, Verbessern – einfach all das, was im Alltag von Literaturinteressierten „zum Leben“ gehört. Scharfzüngig, mit geschliffenem Wortwitz vertrat Rupert oftmals seine Ansichten, die niemals – oder sagen wir, ganz selten – dem sogenannten Mainstream entsprachen. Nein, ein einfacher Literat war Rupert nicht, aber einer, der um das Wort gerungen hat, dem es wichtig war, dass die Formalkriterien beispielsweise eines Gedichtes wie Reim, Silbenzahl, Rhythmus stimmten. Und doch, war er kein Pedant, der Abweichungen nicht duldete, wenn die Poesie vorhanden war, konnte Rupert sehr entgegenkommend sein! Wie vielen Startern, Anfängern (Newcomer hat er prinzipiell vermieden) hat er dabei geholfen, die ersten und ärgsten Stolpersteine zu vermeiden. Mehrfach behauptete er, dass es nach Goethe keine Literatur mehr gab, trotzdem war er offen und hilfsbereit für alle, die sich als Literaten versuchten. Selbst wenn es ihm Qualen bereitete, die holprigen Verse anzuhören, er blieb freundlich, nachsichtig. Wo es aber notwendig war streng zu sein, war er unerbittlich.

Sein Herz hing an der Brucker Literaturzeitschrift „LiteraturTurm“ die er unermüdlich und mit großen persönlichen Opfern herausgab. Die Unterstützung durch die „Öffentliche Hand“ war, um es höflich zu formulieren: bescheiden! Rupert hat darunter sehr gelitten, die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Bruck/Mur war eine späte Wiedergutmachung.

Seine lebenslange Hauptbeschäftigung – neben und nach der Literatur – war die Philosophie und hier besonders das Werk Schopenhauers. In den letzten Jahren beeinträchtigt durch eine Augenerkrankung, die es ihm unmöglich machte zu lesen und zu schreiben, müssen für einen Menschen wie Rupert Kerschenbauer äußerst qualvoll gewesen sein! Und Gespräche über diese Thematik? Nun wer kommt jemand im Altenheim besuchen, um über Schopenhauer zu diskutieren!

Ja, er war oftmals schwierig, nicht einfach zu verstehen und zu akzeptieren, aber in seiner Skurrilität ein liebenswerter Mensch. Die Welt der Literatur dreht sich ohne ihn weiter, keine Frage, aber das ist es was zu denken geben sollte. Warum hat ein Literat, der Jahrzehnte seines Lebens der Literatur gewidmet hat, so überhaupt kein Echo in der Welt der Literatur, im so genannten Literaturbetrieb gefunden? Die fehlenden umfangreichen Veröffentlichungen können es nicht gewesen sein. Da ist wieder einmal die Frage zu stellen, ist ein Buch, ein Text für die Öffentlichkeit identisch mit dem Namen des Autors? Ist die Resonanz oder der Auftritt in der Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung für einen Text? Ist es für Kulturredaktionen nur dann eine Meldung wert, wenn ein bekannter Name ein x-beliebiges Buch veröffentlicht hat? Ist es tatsächlich so, dass die Kunst und hier speziell die Literatur die außerhalb von Graz erscheint, nicht mehr wahrgenommen wird? Zählt nur der etwas, der nahe genug an den Adern sitzt, welche den Blutkreislauf der Dichtung in Gang halten? Ich habe oft behauptet, eine Ingeborg Bachmann würde auch heute noch entdeckt werden, nur darf sie nicht außerhalb der Hauptstadt leben. Und da kann derjenige noch so verdienstvoll wirken, alles was nicht innerhalb des Grazer Speckgürtels passiert, ist einfach nicht vorhanden – Rupert Kerschenbauer war auch einer jener, die nicht zur Kenntnis genommen wurden. Außer eben in seiner Stadt Bruck, spät aber doch noch!

Rupert, wir im „Europa-Literaturkreis Kapfenberg“ werden dich nicht vergessen!

Hans Bäck





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