02. 08. 2016 - Gusto und Ohrfeigen...
It Girl
Na da wäre ich „eingefahren“, nahm ich doch tatsächlich an, das hätte was mit „Informations Technologie“ zu tun! Allenthalben las ich den Begriff, zuletzt im „Falter“ als sich Klaus Nüchtern über die It Girls unter den Autorinnen wichtig machte. Nein, die, nämlich der Klaus Nüchtern und die Autorinnen Vea Kaiser, Valerie Fritsch, Ronja von Rönne, Stefanie Sargnagel und andere haben mit Informationstechnologie nix, aber schon wirklich nix zu tun. Denen so was zu unterstellen, hieße womöglich die Techniker der Informations technology zu kränken. Also, nachschlagen und siehe da: Seit 2009 ist der Begriff im Duden enthalten (!) und bedeutet nix anders als „Damen, die durch ihr häufiges Auftreten in Gesellschaft prominenter Personen (und ihre starke Medienpräsenz) einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind“
Na ja, dann kann ich den Ärger der aufgezählten Autorinnen schon verstehen, wenn der Herr Nüchtern meint, dass sie wegen ihrer Medienpräsenz so bekannt sind und damit ausschließt, dass deren literarische Erfolge dafür verantwortlich seien. Noch dazu, wenn Herr Nüchtern fortsetzt, dass andere (auch namentlich genannte Autorinnen) von den Seitenblicken ignoriert würden, dafür deren Literatur „weitaus interessanter als der Kitsch und das selbstverliebte Generationengeraune ihrer bekannteren Kolleginnen“ sei. Na bumm! Wenn das nicht sitzt! Und umgehend kam die Retourkutsche, begleitet vom „hochwichtigen“ Autor Thomas Glavinic – der hat´s ja notwendig! Natürlich der Sexismusrausch der Betroffenen wie er über Nüchtern hereinbrach – schon beachtlich. Da stellt sich wieder einmal die Frage nach der herrschenden Zensur in der Literatur. Was darf man alles NICHT mehr schreiben, ohne sich den Zorn der Feministinnen, Gutmenschinnen, also aller Jedermenschinnen zuzuziehen! Herrgott noch einmal, hatten es da die Alten in der Literatur noch gut, die mussten höchstens aufpassen, dass sie dem Herrscher nicht zu nahe traten, das spielt heute keine Rolle mehr, denen können wir Literaten ans Zeug flicken was und wie viel wir wollen, aber wehe, wenn es gegen die weiblichen Damen ginge! Klaus Nüchtern soll uns ein Beispiel sein, den Zorn der vereinten Autorinnen, welche selbstverliebtes Generationengeraune von sich geben, zu vermeiden. Und wenn ich ihm hundertmal rechtgeben muss: Das Buch von Karin Peschka „Der Watschenmann“ steckt alle Neuerscheinungen von Fritsch, Kaiser, Sargnagel (der sowieso) usw. weit in den Schatten. Womit ich sogleich eine Leseempfehlung abgebe: Karin Peschka „Der Watschenmann“ im Verlag Otto Müller. Ein Buch, das sich schwierig gestaltet am Anfang, aber dann „Fahrt aufnimmt“ und den Leser nicht mehr loslässt. Es geht nicht, dieses Buch in einem Zug durchzulesen, ich musste absetzen, Pausen machen (ein Glas Wein dazwischen trinken – gebe ich gerne zu!!) und dann wieder weiter lesen. Unglaublich, mit welchem Sprachkönnen die Autorin da vorgeht und eine Geschichte schildert, wie wir sie schon hunderte Male glauben gelesen zu haben. Aber nein, es kommt doch immer wieder ganz anders. Der Besatzungsboy, der Kummerl, der Stotterer, ach was, liebe Leser: stürzt euch auf das Buch! Es lohnt und Sie werden dann vielleicht dem Klaus Nüchtern und mir recht geben, das Buch ist weitaus interessanter und literarischer als die ungenannten Bücher der zuvor genannten Autorinnen. Und sexistisch ist das Buch „Der Watschenmann“ auch und die political correctness fehlt auch an allen Ecken und Enden und trotzdem (oder gerade deswegen) ist das Buch ein wahres Lesevergnügen, was ich, abschließend bemerkt, von div. Büchern genannter Autorinnen nicht behaupten will. Aber Gusto und Ohrfeigen ...
Hans Bäck
20. 07. 2016 - Lesereise Kraukau - Hans Bäck
Start einer Lesereise in einer der schönsten Städte Europas
Ja, wirklich und ohne Übertreibung: Krakau halte ich für eine der schönsten Städte Europas! Ob es sich dabei um die mustergültig instandgesetzte Altstadt handelt, den prachtvollen Wawel, die unterirdische Stadt, die vielen Museen, die vorbildlichen Öffentlichen Einrichtungen wie Busse, Tram und (jawohl, auch diese) WC-Anlagen, es ist eine Freude in Krakau unterwegs zu sein. Dazu kommt noch etwas, das ich in vielen besuchten Städten vermisste: eine Sauberkeit der Straßen, Plätze, Parkanlagen, Haltestellen, die echt beeindruckend ist. Da liegen keine „Tschick“ bei den Haltestellen, die werden in die reichlich vorhandenen Behälter entsorgt, da gibt es an allen Straßen und Plätzen geschätzt alle 50 m einen Abfallbehälter, die Sauberkeit der öffentlichen WC Anlagen ist vorbildlich (dafür bezahlt man die 2 Zloty= 50 Cent gerne), die Anlagen der Restaurants und Cafés stehen dem aber nicht nach, sogar am Markt, dem Kleparski Rynek sind die (unterirdischen) öffentlichen Toiletten blitzsauber! Da komme niemand und spreche etwas von „Polen“ oder „Osten“. Wenn ich da an die öffentliche WC-Anlage zu Hause neben der VS-Stadt denke – da ist tiefster Balkan! Der alte k. u. k. Bahnhof „Krokòw glowny“ längst ersetzt durch einen modernen, allen Ansprüchen gerecht werdenden funktionell super geplanten Bahnhof incl. integriertem Busbahnhof, der alte Bahnhof ist erhalten, vorbildlich restauriert. Sowohl die klassizistische Fassade (incl. der Färbelung in – erraten – Schönbrunnergelb), als auch die gußeisernen Pfosten mit den Ketten zur Verhinderung des Betreten von Geleisen strahlen das Flair der Vergangenheit aus.
Doch genug geschwärmt von der Stadt, schließlich war ich ja wegen der Literatur in Krakau. Die polnischen Freunde und das Literaturkollegium Brandenburg hatten im örtlichen Goethe-Institut eine Lesung vorbereitet. Der Publikumsansturm hielt sich zwar in Grenzen, jedoch waren die vorgelesenen Texte aus der gemeinsamen Anthologie „Eine Kindheit in ... Dzieciństwo w Polsce...“ sehr gut ausgewählt, von BoÂena Boba-Dyga charmant übersetzt und kommentiert, durchaus dazu angetan, mehr davon zu lesen, zu hören. Drei Stunden dauerte die Veranstaltung, und niemand lief davon! Also Literatur kann schon fesseln! Spannende Texte, sowohl der polnischen als auch der deutschen Autoren! Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen in Berlin du Potsdam!
Natürlich nicht nur Gläubige vor der Marienkirche am Rynek, einfach Menschen, von der Schönheit begeistert!
Den Steirer frisst da der Neid!
Die prachtvolle Kathedrale am/im sagenumwobenen Wawel, der uralten Königsburg
Am Ufer der Weichsel mit dem Wawel im Hintergrund
Bei der Lesung: am linken Rand Heidi Ramlow, Heinrich von der Haar, Lucia Dudzinska, BoÂena Boba-Dyga, Hans Bäck
Es ist erfreulich, wie die Idee der „Grenzüberschreitung“ in den Texten realisiert wurde.
19. 04. 2016 - [Presse-Artikel] Reibeisen - Kleine Zeitung Mürztal
Literatur
Ein Abend im Zeichen der Lyrik
Der Schwerpunkt der aktuellen Reibeisen-Präsentation ist Tschechien. Die literarische Reise führte von der Flüchtlingskrise über Slowenien bis in die Steiermark.
Foto © Christine Rois
Die Macher und Bewunderer der neuesten Reibeisen-Ausgabe im Zuge der Präsentation im Spielraum
Christine Teichmann und Klaus Vorhauer, Vorstandsmitglieder des Kapfenberger Europaliteraturkreises, eröffneten die diesjährige Reibeisen-Präsentation im Spielraum. Bezugnehmend auf die Flüchtlingskrise machte Teichmann gleich einmal betroffen mit ihrer „Betroffenheitslyrik“, Vorhauer mit seiner ausdruckstarken Lyrik.
Da in dieser Reibeisen-Ausgabe der Schwerpunkt Tschechien hieß, waren zwei Gäste aus dem Nachbarland die nächsten, die Kostproben ihrer Arbeiten vorstellten, fünf Autorinnen aus Slowenien setzen den Rundgang um Österreich fort. Beendet wurde die literarische Reise wieder in der Steiermark, mit Wolfgang Mayer-König und dessen Sohn Florian mit waldpädagogischen Betrachtungen. Musikalisch begleitet wurden die Autoren von Wolfang Leitner auf der Gitarre. Literaturkreis Vorsitzender Sepp Graßmugg hofft, auch im nächsten Jahr ein neues Reibeisen vorstellen zu können. Zunächst aber geht es mit der aktuellen Ausgabe zur Präsentation nach Wien.
15. 04. 2016 - [Presse-Artikel] Reibeisen - TIP Bezirksrevue
Presseartikel in der TIP Bezirksrevue
07. 04. 2016 - [Presse-Artikel] Reibeisen - Kleine Zeitung Mürztal
Presseartikel Kleine Zeitung
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