Rezensionen und Lesetipps

An dieser Stelle weisen wir Sie auf Bücher hin, die auf verschiedensten Wegen zu uns gefunden haben.

Vielleicht können wir mit unseren Besprechungen Ihr Interesse wecken, sie ebenfalls zu lesen.


Rezensionen eingrenzen




Kurzgeschichten

von Michel Tapiòn
Rezension von Hans Bäck

Verlag Buchschmiede

ISBN 978-3-99139-983-4

 

Dr. MARTIN GOLLWITZ Gymnasialprofessor in der deutschen Provinz hat ein Theaterstück über ein Thema der Klassik geschrieben: Die Geschichten rund um den historischen Raub der Sabinerinnen. Der Direktor einer Wanderbühne bemüht sich das Stück aufzuführen. Wer das Stück nicht kennt, derzeit wird es in Wien im Akademietheater aufgeführt.

Der Herr Professor hatte ein Stück geschrieben, er fühlte sich berufen, der deutschen Literatur ein weiteres klassisches Schwergewicht hinzufügen.
Nur das überragende Improvisationstalent des Direktors der „Schmierenbühne“ rettet das Stück, das Theater und letztlich auch den Autor.

Warum beginne ich eine Rezension mit einem Hinweis auf ein Theaterstück aus dem Jahre 1883?

Weil: es wiederholt sich alles! Oder: Alles schon da gewesen!

Ein Autor unserer Tage schreibt „mit seinem Herzblut“ (auch das kommt im Raub der Sabinerinnen vor!) einen umfangreichen Roman. Denn: darunter tut man es nicht, darunter, das ist ja womöglich keine Literatur! Also kommt nach vielen Geburtswehen das große Werk endlich auf die Welt. Doch diese hat gerade auch auf diesen Roman nicht gewartet. Enttäuschung beim Autor?

Jedenfalls, er setzt sich hin und schreibt ein schmales Bändchen und nennt es „Kurzgeschichten“. Da ist nix mehr vom Herzblut drinnen, da werden keine weltbewegenden Probleme und Schicksale aufgeblättert. Da zeigt der Autor, was er kann!

Ein wenig wie der Dr. Gollwitz in dem Stück von Schönthan, der ein klassisches Drama schaffen wollte und eine köstliche Komödie dabei herauskam.

Fazit: Es muss nicht das große literarische Werk sein, mit dem das Publikum auf einen Autor aufmerksam wird. Es genügt eine Sammlung von 15 Kurz- und Kürzestgeschichten um das Können und die Begabung eines Autors zu erkennen. Vielleicht sind diese Kurzgeschichten jener Erfolg, den der Autor (und nicht nur er) mit seiner Veröffentlichung erhoffte.

Lieber Michel Tapion! Bleib bei dieser kleinen Form, das kannst Du, da hast Du Stärken, die ich Dir nach der verunglückten Anna-Sophie gar nicht mehr zugetraut hatte.

Lass die Finger von den „großen Werken“, mach das, was du kannst.

Und Kurzgeschichten schreiben, das kannst Du!

In aller Freundschaft

 

Hans Bäck




Die Geschichte vom Esel der sprechen konnte

von Michael Scharang
Rezension von Hans Bäck

Roman

Czernin, ISBN 978-3-7076-0791-8

 

Sind wir ehrlich, das ist ein Märchen. Auch wenn es nicht so wie ein Märchen beginnt: „Es war einmal, vor langer Zeit …“ und auch nicht endet wie ein Märchen, denn der letzte Satz lautet nicht: „und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie auch heute noch.“

Und doch ist es ein Märchen. Ein wunderschönes sogar! Ein kleiner Junge rettet einen verwahrlosten Esel vor dem Verhungern und Erfrieren, und das alles in den letzten Kriegstagen. Die letzten Bomben werden von den Alliierten über der Stadt abgeworfen, die Großmutter und der kleine Moritz kommen mit dem Esel gerade noch davon. Der Esel wird in der Holzhütte der Großmutter einquartiert und weil er vom kleinen Moritz gerettet wurde, können ab sofort der Junge und der Esel miteinander kommunizieren – sprechen. Womit wir beim Titel des Buches wären.

Wir erleben die letzten Kriegstage in der Heimatstadt des Autors, Kapfenberg wird auch nicht verborgen oder hinter einem Pseudonym versteckt. Wie überhaupt viele Namen im Laufe der Geschichte – oder des Märchens – genannt werden. Lokalkolorit? Oder bewusste Hinführung? Es wäre nicht Michael Scharang, wenn die Hinweise auf die Vergangenheit seiner Vaterstadt fehlen würden. Die Erinnerung an den 12. Februar 1934 fällt genau mit dem Bombenabwurf 11 Jahre später zusammen. Der kleine Esel und der Junge sind ab sofort unzertrennlich, teilen Freude und kindliche Schmerzen miteinander, sind unterwegs in den Wäldern rund um die Stadt, kommen zum Wallfahrtsort oberhalb der Stadt, besuchen den Wunderbaum, die zwei Wirtshäuser, die Bauernhöfe. Was in anderen Erzählungen aus dieser Zeit ein ganz wesentliches Element der Begebenheiten ist, das „Hamstern“, wird in dieser Form von Scharang sehr abgemildert dargestellt. Sehr wohl ist die „Zurückhaltung“ der Bauern bei der Hilfe und Unterstützung der Stadtbevölkerung, der Fabriksarbeiter, ein Thema. Märchenhaft ist die Schilderung, wenn die Großmutter des Moritz bei der Zubereitung von faschierten Laberln in einem der Wirtshäuser im Wallfahrtsort behilflich ist. Der allgemeine Mangel in dieser Zeit wird (bewusst?) ausgeblendet. In der offiziellen Chronik der Stadt Kapfenberg steht für diese Zeit eine Zuteilung von etwa 1500 Kalorien pro Tag für „Normalverbraucher“.

Schwierigkeiten hatte der Vater des Moritz im Werk: Im Zuge von verdächtigter Sabotage an Panzergetrieben, der Zuwendung von Brot an die französischen Zwangsarbeiter, kam es zu den letzten Zuckungen des NS Regimes, um noch zu retten, was nicht mehr zu retten war. Dann der erlösende Tag „Der Krieg ist aus!“ und die „wunderschöne Zeit“ der russischen, nein der sowjetischen Besatzung beginnt. Da wird es nicht viele Kapfenberger geben, die bei diesen Passagen dem Autor zustimmen. Es gibt auch andere Erinnerungen an die paar Monate der sowjetischen Besatzungszeit, und nicht nur Zeltfeste, Kinderspiele, Pferde- und Fahrzeugverleih an die Bevölkerung. Da gibt es einige, welche da andere Erinnerungen haben. Da es sich aber um ein Märchen handelt, blendet der Autor diese Ereignisse aus. Die „Russen“ sind die herzlich willkommenen Befreier und sie sorgen für Ernährung der Bevölkerung, Sicherheit (auch der Frauen, die unterwegs sein müssen), Ordnung und Verwaltung. Auch hier beschreibt die Chronik der Stadt eine andere Situation. Das Werk, die Fabrik selbst, wird zu gezielter Demontage der Einrichtungen und als Wiedergutmachung erfolgt der Transport in die UdSSR. Ein Wiederaufbau ist unter dieser Besatzung nicht zu erwarten.

Altersmild schildert Scharang die urplötzliche Wandlung von SS Führern zu sozialistischen Vizebürgermeistern. Das hatte er in früheren Werken nicht so harmlos geschildert. Aber, ich denke der revolutionäre Geist früherer Jahre ruht sich aus.

Ausführlich wird geschildert wie der Aufbruch nach den Jahren der Diktatur, des Krieges erfolgte. Die wichtigsten handelnden Personen werden namentlich genannt und in ihrer Bedeutung für die Stadt ausführlich geschildert. Ob es der Architekt Ferdinand Schuster, der erste Leiter der Musikschule und spätere Landesmusikdirektor Marckhl waren, sie prägten nicht nur Kapfenberg und damit den Werdegang des kleinen Moritz und seines Begleiters, dem Esel. Das schildert Scharang sehr bildhaft und ausführlich. Verständlich, seine spätere Lebenshaltung wurde in dieser Zeit und auch von diesen Menschen geprägt. Der Autor und der Rezensent saßen in der gemeinsamen Volksschule, zur Hälfte von einem Bombentreffer zerstört, erlebten wie die Lehrer damals in der Lage waren, eine Klasse mit 48 Schülern zu unterrichten. Wir erlebten auch, wie die tägliche „Ausspeisung“ - eine warme Mahlzeit von der britischen Besatzungsmacht organisiert – für viele der 48 lebensnotwendig war! Dass dies nicht mehr von der sowjetischen Armee kam, das verschweigt Scharang. Betroffene, nein Leidtragende Überlebende der jugoslawischen Kriegsgefangenenlager werden seine milde Beurteilung des Lagerlebens in Jugoslawien nicht teilen. Sterntal, und die anderen Lager waren zu fürchterlich, um sie zu vergessen. Ganz zu schweigen von jenen, die auf Goli Otok inhaftiert waren. Das waren überwiegend jene jugoslawischen Kommunisten, welche den Bruch Titos mit Stalin nicht verstehen wollten. Der Rezensent schreibt darüber in einem eigenen Buch ausführlich. Daher nur der Hinweis, dass Scharang leider einseitig berichtet. Das ist bei der Fülle des Geschilderten schade. Denn, wenn auch der Sozialismus kläglich gescheitert war, Karl Marx hatte Recht behalten: Der wichtigste Produktionsfaktor, der Mensch, hat sich selbstständig gemacht und kein Unternehmer kann sicher sein, dass seine Mitarbeiter am nächsten Tag nicht bei der Konkurrenz anheuern. Auch darüber schrieb der Rezensent in einem sep. Buch!

Doch zurück zum Märchen vom Esel, der sprechen konnte.

Das Märchen entwickelt sich weiter, der sowjetische Offizier, der Kapfenberg so vorbildlich in der Besatzungszeit betreut, verwaltet, versorgt hatte, wurde Botschafter der UdSSR in Österreich, genau zu der Zeit, als Moritz nach der Matura nach Wien ging, um zu studieren. Sogar für den Esel war gesorgt, in der Residenz des Botschafters konnte ein Stall, eine Behausung gefunden werden.

Das weitere Leben, vor allem die Familiengründung des Moritz, seine berufliche Entwicklung, die ununterbrochen vom Esel und dessen Betreuung begleitet war, können wir nun miterleben. Viele der Bücher Scharangs werden in der Entstehung geschildert und das alles mit Hilfe des sagenhaften, nein, des märchenhaften Esels. Bis zu den Enkelkindern begleitet der Esel die Familie! Wie begründet er das? „Sechzig Jahre, fuhr Moritz fort. Esel werden normalerweise nicht so alt. Das ist so, war die Antwort: Wenn ein Kind einen kleinen Esel aus seinem Elend befreit, kann der Esel mit diesem Kind sprechen. Und solange dieses Kind lebt, bleibt auch der Esel am Leben. Das ist seit ewigen Zeiten so.“

Damit wären wir doch beim Schlusssatz von Märchen angelangt: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann …

 

Jedenfalls, ein Märchenbuch, in dem auch Michael Scharang sein erzählerisches Können beweist, auch wenn manche Ereignisse im Abstand von Jahrzehnten anders abliefen als geschildert. Aber in Märchen darf das wohl so sein.




Zugeständnis an das Unzerstörbare

von Wolfgang Mayer König
Rezension von E X T E R N


 




Im Jahresreigen

von Maria Schneider
Rezension von Hans Bäck

Gedanken in Mundart und Schriftsprache

SoralPro Verlag, Graz

ISBN 978-3-903223-54-7

 

Es ist nunmehr das 7. Buch, das von Maria Schneider vorliegt. Wie immer, sorgfältig gearbeitet, genau lektoriert und mit wunderbaren Fotos von Günther Breidler, Fritz Baierl und der Autorin selbst ergänzt.

Maria Schneider ist ja keine Unbekannte. Ihre vorausgegangenen sechs Bücher, ihre vielen Rundfunkauftritte und Lesungen haben ihr einen verdienten Bekanntheitsgrad geschaffen.

Das zeigt sich auch in der Wertschätzung, die sie in ihrer Heimatgemeinde Turnau genießt. Der Bürgermeister hat ein schönes Vorwort für diesen Band verfasst, war mit vielen anderen Bewohnern der Gemeinde bei der Buchpräsentation anwesend.

Kann, darf man bei diesen Texten von Fans sprechen, die bei der Lesung anwesend waren, passt der Ausdruck Fan zu den Texten, welche die Autorin vorlegt?

Ob es Schriftsprache ist oder Mundart, es ist sorgfältig ausgewählt, die Worte sind bewusst gesetzt. Und in den Gedichten stimmen Rhythmus und Vers (wo vorhanden), sie sind nicht „mit aller Gewalt“ gesucht und sozusagen übers Knie gebrochen. Sorgfalt mit der Sprache, Sorgfalt mit der Natur, mit den Gefühlen und Ängsten der Menschen und dazu eine unendliche Liebe zu den Dingen, den Tieren, den Buben und Mädchen, den Männern und Frauen, den Greisen und den Jungen, das zeichnet die Texte von Maria aus.

Es soll niemand meinen, dass Mundart etwas altartiges, etwas überholtes ist. Mit Mundart lässt sich wunderbar arbeiten – wenn man es kann und keine unnötigen Zugeständnisse an „Zeitgeister“ macht. Und das vermeidet Maria konsequent. Sie schreibt nicht von der vermeintlich „guten alten Zeit!“ in der alles so gut und schön war und die Menschen in voller Harmonie miteinander lebten. Sie schreibt sehr wohl davon, dass es hart war (und ist), nicht immer schön und die Menschen nicht immer gut waren. Eine gewisse Sehnsucht nach dem Guten und Echten ist aber unübersehbar.

So gelesen, empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter, wenn dabei auch etwas fehlt: Der persönliche Vortrag der Autorin, den muss man auch erleben und das ist ein zusätzlicher Genuss!

Maria Schneider hat nämlich die Gabe, ihre Texte so vorzutragen, dass man gerne zuhört und noch etwas hören möchte. Das unterscheidet sie von so vielen anderen Autoren, die leider oftmals ihre Texte „selber umbringen“, weil sie es nicht können, den Zuhörer zu fesseln.

Diese Autorin kann beides: exzellent schreiben und hervorragend vortragen!

 

Liebe Maria Schneider, bis bald wieder einmal!




Wie Anne-Sophie ihre Angst verlor

von Michel Tapiòn
Rezension von Hans Bäck

Roman

myMorawa

ISBN978-3-99139-195-1

 

NEIN!!!

So darf man keinen Roman schreiben!

 

Warum eigentlich nicht? Es ist die Entscheidung jedes Autors was und wie er schreibt!

Also, auch hier, natürlich darf man einen Roman auch so schreiben!

Und noch dazu, wenn man damit etwas bezweckt - oder im Schilde führt.

Der Autor beginnt seinen Roman mit Schilderungen der Fahrt nach Südfrankreich, nach Montpellier, dem Aufenthalt dort, das Sprachstudium, dem Treffen der Kurskollegen, nein der Kolleginnen! Und schon sind die ersten Weichen gestellt.

Was soll man als älterer Herr machen, umgeben von jungen neugierigen Damen im besten Alter (wann haben diese das eigentlich nicht?) und vor allem einer davon, die sehr zurückhaltend agiert, aus der ehemaligen DDR stammend, auch den Kurs besucht. Daher sei dem Autor der Trick entschuldigt, dass er beginnt, wie in einem Schulaufsatz zu schreiben! Er hat es ja mit mehr oder weniger Schülern zu tun!

Das ändert sich im Laufe der Geschichte zusehends und damit auch der Schreibstil. Also sei das als Gestaltungselement gestattet und

 

JA!!!

So darf man einen Roman auch schreiben!

 

Der Held, eigentlich ist er ein typischer Antiheld, beginnt seine Kommilitonen kennenzulernen, nimmt sich einer ganz besonders an (weil er erkennt, dass diese Zuwendung braucht??). Wir lernen so nebenbei französische Lebensart kennen, die Küche Südfrankreichs wird uns in den höchsten Tönen gelobt, die Schönheiten Montpelliers vorgeführt. Also kein Grund, mit dem Buch unzufrieden zu sein.

Wenn!!!

da nicht wären, die Fehler, die den Leser einfach ärgern.

Auf Seite 9 beginnt es schon, da wird eine Zwischenmalzeit geschildert, die aber auch in Frankreich ganz sicher eine Zwischenmahlzeit ist. Auf der Seite 32 nehmen die Beiden unter PLANTANNEN platz, um sich im Schatten zu erholen. Als Leser weiß man natürlich, dass damit ganz einfach Platanen gemeint sind. Da wird es ärgerlich, denn auf der Seite 2 im Impressum ist ausdrücklich ein Lektorat angeführt, dass kann daher für etwaige zukünftige Verwender ein Hinweis sein, dieses nicht in Anspruch zu nehmen. Es gibt eine Reihe weiterer Fehler, die einfach nicht durchgehen dürften (Seite 52, Seite 55). Doch das ist eine Angelegenheit des Autors mit dem Dienstleister! Jedenfalls‚ für Interessierte auch ein Hinweis, bei der Auswahl von Lektoraten sorgfältig vorzugehen.

Doch nun zum Roman.

Georg, der ältere Protagonist und Sophie erleben eine Sommerliebe, die etwas eigenartig gestaltet ist und auch abläuft, aber trotzdem nicht ohne Folgen bleibt. Geraume Zeit später trifft die Anne-Sophie mit dem Baby am Arm in der Grazer Wohnung des Georg ein, wo natürlich sofort die angetraute Ehefrau Astrid aus allen Wolken fällt, denn davon hatte IHR Georg nichts erzählt. Jedenfalls Astrid ist eine moderne Frau, die dem neuen Glück nicht im Wege stehen will (so nach der Art, was kann das Baby dafür, wenn der Mann nicht…) Einvernehmliche Scheidung, komplizierter Aufbau einer neuen Existenz, Ausbildung für Anne-Sophie am Bauhaus in Dessau organisieren, alles klappt, die Schwiegereltern in Magdeburg sind voll Freude, dass die Tochter trotzdem usw. sie helfen über die ärgsten Probleme hinweg, denn die Lehrerpension des Georg – nun ja, für alles wird diese nicht reichen. Zum Abschluss des Studiums muss Anne-Sophie zu einem Praktikum ins Ausland und entscheidet sich, eh klar, für Frankreich. Alles geht gut, bis sie von einer Freundin zu einer Party überredet wird, die auch wieder nicht ohne Folgen bleibt.

Zurück in Dessau, konsolidiert sich die junge Familie, der neu dazugekommene Felix wird integriert, das erste Kind, das Mädchen Kathryn kommt in die Pubertät, all das geschieht sehr gedrängt, der Autor nimmt sich hier nicht mehr die Zeit, den Leser mehr wissen zu lassen. Es kommt nur mehr das Allernotwendigste vor (ob das so notwendig für die Geschichte ist, soll jeder Leser selbst beurteilen), und es endet mit einem versöhnlichen Ausklang in einem Ferienlager an einem der Kärntner Seen, wo sich die karitative Seite des Georg noch einmal zeigt, und er einen jugendlichen Freund der Kathryn aus dessen miserablen Milieu herausholt und ihm die heile Welt bietet. Um die Titelfeststellung zu beantworten: Anne-Sophie hat ihre Angst verloren, das schon, aber der Weg dorthin ist nicht jedermanns/jederfraus Sache.

 

Also, um auf das Eingangs geschriebene NEIN, zurück zu kommen, man kann schon so auch Romane schreiben, wenn auch viele Autoren das eine oder andere ganz unterschiedlich angehen würden.

Und noch etwas: Bei dieser Art von Verlagen, liegt wirklich die gesamte Verantwortung beim Autor. Wenn der einen Fehler übersieht, in diesem Verlag geschieht nichts, absolut nicht, um diese zu finden oder gar zu beheben. Das müsste für Autorenkollegen eine Warnung sein. Und noch eine weitere Erkenntnis, traue keinem Lektoratsergebnis und sei es noch so teuer! Vorab daher prüfen, Referenzen einholen, Proben liefern lassen und Verträge mit Rückversicherung für Fehler abschließen.

 

Auf nach Südfrankreich, die Reise unter der Führung von Michel Tapiòn lohnt sich allemal!





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