SchreibschmiedeEuropa-Literaturkreis Schreibschmiede

In der Schreibschmiede finden Sie kurze Texte unserer Mitglieder.

Diese Rubrik wird laufend mit weiteren Texten ergänzt.

 

Schreibschmiede-Texte eingrenzen




08. 05. 2021 - Vergebliche Herbergsuche - Helmut Türk

Helmut Türk

Vergebliche Herbergssuche

 

Gedanken auf der Flucht

werden vom Zweifel mitgenommen

und dann sich selbst überlassen.

 

Erreichen das Ufer der Zuversicht.

Stürmen das Boot der Hoffnung,

kentern und sinken

 

auf den Boden der Realität.




13. 04. 2021 - Die Namenlosen - Barbara Klein

Barbara Klein

Die Namenlosen

 

Wenn im Schwarz der Berge

Die letzten Sonnenstrahlen erblinden

Würgt die Nacht

Das Leid der Namenlosen herauf.

 

Wenn das Dunkel lange währt

Haben Angst und Grauen Oberhand

Unbekanntes Wüten,

Fremd im Draußen.

 

Wenn Kälte des Schlafes

Die Ruhe stört

Kann sich nur im Morgen

Dieses Übel heilen.




12. 04. 2021 - Das Universum - Dietwin Koschak

Dietwin Koschak

Das Universum

 

Du musst ja den Sternen trauen und

es fällt tief der Kuss über die Welt…

Keine Sonne ohne Licht und lebe wahrhaftig und

brich selbstlos das Brot und

schütte den Wein aus den Augen,

die sehen und nichts als sehen auf den Grund des Herzens!

 

Du musst ja den Sternen trauen und

es liebt ja nur der Mensch, -

der auch mal verzeihen kann, kann, kann,

kann die Uhr denn nicht stehen bleiben,

wenn die Rosen elend verblühen??!

 

Du musst ja den Sternen trauen und

ohne Licht keine Sonne und jeder Abschied heißt zu haben das letzte Hemd ohne Taschen

gefüllt allen mit

 

Erinnerung.

 

 

aus:     EIN MITTERNACHTSBLUES. – Gesamtwerk

            des Dunkeln mit der Gabe des heilsamen Lichtes




24. 03. 2021 - Irrlicht - Ruth Barg

Ruth Barg

Irrlicht

 

Gedanken zersplittern

Vor steinernen Mauern,

bevor sie noch

fertig gedacht sind

unvollständige Sätze

angedeutete Worte

halbgestammelte Silben

einzelne Buchstaben

tanzen

entrückt

zwischen Himmel und Erde –

ehe die Dunkelsucht

der Nacht behutsam

den Mantel ausbreitet




24. 03. 2021 - Karfreitagsgedanken - Friederike Krassnig

Friederike Krassnig

Karfreitagsgedanken

 

Aus dem Dorn wächst die Krone

im Wortschwund verhangener Lippen,

verhangen vom Grabtuch der Zeit

im Sog fliehender Gedanken

dem Kreuze des Südens zu.

 

Den Nagel auf den Kopf getroffen

mit dem Einschlag symbolträchtigen Schmerzes

unter der Maskierung zeitnahen Geschehens.

Andacht im Vogelschrei.





Einträge 11 bis 15 von 18  |  Weitere ->