Karl Forcher

 

 

 

 

 

 

Corona – Reimerei

 

Früher saßen wir auf Bäumen

unten strich der Säbelzahn

heute sitzen wir in Räumen

draußen lauerts Virus dann.

 

Die Luft in den Bäumen war frisch

bei Tigers nur einer am Tisch

das Coronavieh ist gieriger

deshalb ist es nun schwieriger

 

beim Säbelzahn half auch die Keule

du schlugst dem Tiger eine Beule

beim Corona hilft das Keulen nicht

es hustet sich dir in das Gesicht.

 

Vergleichst du alles nun mit allem

war Mensch damals wohl besser dran

er konnte zwar vom Aste fallen

und landes zwischen Tigers Zahn

doch trugen damals keine Masken

Neander nicht und auch nicht Basken

und die Zukunft, denn wir wissens heut,

war zu der Zeit noch groß und weit.

 

Ob nach Corona sich was fand

ist heut jedoch noch unbekannt.

 


 

Wichtigkeiten

(nach einem Cartoon)

 

Wie kannst du denn nur Eier färben?

Wenn überall die Menschen sterben?

Der Hase ist's, der sich empört,

weil es sich wirklich nicht gehört!

„Nun heißt es einzig Masken nähen.

Das Virus wird es dann schon sehen!“

Die Häsin, grad noch gut gelaunt,

war ob der Rede bass erstaunt

und schämte sich ein wenig gar,

weil was sie tat, nicht wichtig war.

 

Um Corona beizukommen,

wird sehr vieles unternommen.

Und es ist wahrlich wohl geschehen,

dass gar so viele Masken nähen.

Das ist gut so und auch richtig!

Dennoch ist es äußerst wichtig

das Normale nicht zu vergessen:

das ist nicht böse nun stattdessen.

Nein, auch das ist gut, gar nicht schlecht:

das stete Tun ist auch jetzt recht.

 


 

"Das Leben ist eine Herrlichkeit"

Rainer Maria Rilke. Gesammelte Werke

….

daß Etwas draußen groß ist und ergrimmt,

daß draußen die Gewalt geht, eine Faust,

die jeden von den Kranken würgen würde

inmitten dieses Glanzes, dem sie glauben. -

….

diese heute gelesenen Zeilen des Gedichts „Fragmente aus verlorenen Tagen“, erinnerten mich an die derzeitige Ausnahmesituation. Und wurden doch vor über 110 Jahren veröffentlicht. (Das Buch der Bilder, 2. Buch)

 

Es waren die fliegenden Wale, die mich Anfang Dezember letzten Jahres beim Stöbern im Morawa Judenburg zu diesem Schatz führten. Ein hellblaues Buch mit dunklen Flecken, die sich als eine Armada durch den Himmel fliegender oder schwimmender Wale, ich meine, es sind Buckelwale, erwiesen, erweckte meine Aufmerksamkeit.

Ich griff danach. Rainer Maria Rilke. Gesammelte Werke unter dem Titel „Das Leben ist eine Herrlichkeit“.  Zum Preis von € 7,95. Ein Geschenk. An mich selbst.

 

Auf der Rückseite der Schluss des wohl berühmtesten Gedichts.

 

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille -

und hört im Herzen auf zu sein.

 

Der Panther, wohl ein guter Bekannter.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

 

Da weiß ich die Stürme schon und bin erregt wie das Meer.

Und breite mich aus und falle in mich hinein...

 

1000 Seiten zum Hineinfallen, immer noch zum sensationellen Preis erhältlich per Versand beim Buchhändler Ihres Vertrauens (ich habe nachgesehen!). Schlagen Sie zu, bestellen Sie. Auch Ihr lokaler Buchhändler ist über Internet, Telefon, Mail erreichbar, nicht nur Amazon....

 

Und noch ein Tipp: ähnliche Aufmachung, derselbe günstige Preis, nur Fliegen statt Wale.

Das sind, unter dem Titel „Wer hört ein Stäubchen lachen?“, die gesammelten Werke von Joachim Ringelnatz.