17. 11. 2023 - Kritisch betrachtet . . . - Replik

"Gastlandchancen vertan und verspielt"

 

Zur Polemik von Universitätsprofessor Dipl. Ing. Wolfgang Mayer-König im offiziellen Teil des Europa Literaturkreis Kapfenberg (Homepage, „Aktuell“ Beitrag gezeichnet mit Datum 17.10.2023)

 

Natürlich steht es jedermann zu, sich zu Vorgängen zu äußern und der Europa-Literaturkreis Kapfenberg tut gut daran, kritische Äußerungen wahrzunehmen, weiterzugeben und damit auch zur Diskussion zu stellen.

Derzeit steht die Welt Kopf und es gibt tatsächlich Wichtigeres als kleinliches, internes, literarisches Gezänk.

Ob eine Personenauswahl für eine wichtige Position immer von allen und jedem goutiert wird, das konnte seinerzeit nicht einmal dem Meister des gepflegten Grantelns gelingen. Und bei den damals ausgewählten „tausend Beratern“, den „besten Köpfen Österreichs“, wird ganz sicher auch die eine oder andere Fehlbesetzung dabei gewesen sein. Auch wenn diese später gut dotierte Posten in div. staatsnahen Unternehmen zugeschanzt bekamen, mit Titeln und Ehrungen überhäuft wurden. Doch das ist eine andere Geschichte.

Dr. Katja Gasser ist also eine „sehr einseitig und prätentiös agierende Journalistin“ und hatte den Auftritt des Gastlandes Österreich bei der Buchmesse Leipzig zu organisieren und letztlich zu verantworten. Im Artikel wird ihr von Universitätsprofessor Dipl. Ing. Mayer König vorgeworfen, wesentliche Neuerscheinungen österreichischer Autoren sowohl in größeren Verlagen als auch in Kleinverlagen völlig unberücksichtigt gelassen zu haben. Und als Beispiel führt der Autor in aller Bescheidenheit sich selbst und seinen Partner bei der Literaturzeitschrift LOG, Lev Detela, an. Dadurch, dass diese Zeitschrift nicht erwähnt ist oder wurde, die beiden Autoren von Dr. Katja Gasser als Verfasser von Literatur abgetan wurden, die „sie nicht interessiere“ ist es für den Autor des Artikels ärgerlich, wie sich die erwähnte Dr. Katja Gasser die literarisch-ästhetische Deutingshoheit arrogiert (veraltert: sich anmaßen) und damit „beim Kulturstaatssekretariat und anderswo Jurorenposten einheimst…“

Der Verfasser geht so weit, zu behaupten, dass „solche Leute für derartige Dienste ausgewählt (werden), die immer und überall dieselben Autoren verhindern“. Diese Erkenntnis ist für den Verfasser Anlass weinerlich auf seine und seines Partners „pionierhafte Herausgebertätigkeiten…“ hinzuweisen, die samt und sonders unberücksichtigt sind. Es ist leider eine Eigenheit des Verfassers, sich bei jeder sich bietenden Möglichkeit (und wenn sich keine bietet, dann wird eine künstlich geschaffen) in die Auslage zu stellen, seine unzähligen Veröffentlichungen anzupreisen – und das immer mit gekonnten Seitensprüngen zu anderen Organisationen, um eine umfangreiche, möglichst internationale Vernetzung (und Bedeutung) aufzuzeigen, damit neuerlich das Versagen der genannten Frau Dr. Katja Gasser sichtbar zu machen. Wenn das Verhalten von Universitätsprofessor Dipl. Ing. Mayer König nicht schon hinlänglich bekannt wäre, könnte man meinen, hier spricht einer für die Literatur, für die österreichischen Autoren in uneigennütziger Weise. Dabei geht es ihm ausschließlich darum, festzuhalten, nicht ausreichend gewürdigt zu sein, zu deponieren, dass womöglich er, der Universitätsprofessor Dipl. Ing. Mayer König der weitaus geeignetere künstlerische Leiter des Gastlandauftrittes bei der Buchmesse Leipzig gewesen wäre. Womöglich ist da den Besuchern in Leipzig eine Großauflage der beiden LOG-Protagonisten entgangen und Österreich einiges erspart geblieben.

 

Bei aller Akzeptanz von kritischen Beiträgen in den Publikationen des Europa-Literaturkreises Kapfenberg, Wehleidigkeit und gekränkte Eitelkeiten sind immer schon schlechte Anlässe für kritische Artikel gewesen.

 

Hans Bäck

(auch einer der 1870 Autoren im LOG und einer der ungezählten im „Reibeisen“, das von Mayer König nicht einmal erwähnt wird. Denn es ist mit LOG in keiner Weise vergleichbar.)




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