02. 02. 2020 - Schreibaufruf - Stefanie Roßmanith

Ein neuer Lockdown, ein neuer Schreibaufruf:

Kindberg, Mittwoch, 2. Dezember 2020

Lockdown 2, Tag 16

Tag 264 der Einschränkungen

Stefanie Eveline Roßmanith

Ausgangssituation: wohnhaft in Kindberg

Unter folgenden Adressen findet man „Lesbares“, auch unter dem Pseudonym Eveli Mani und Hanna Roßmanith:

www.evelimani.com

www.MenschenSchreibenGeschichte.at

 

Das Weihnachtsfest immer wieder anders

Ob klein, ob groß, ob alt, ob jung; wer mag sie denn nicht, die Weihnachtszeit!

Und wenn jeder/jede von uns dieses wunderschöne Advent- und Weihnachtsritual Revue passieren lässt, wird er/sie mir wohl beipflichten müssen, dass sich dieses Ereignis im Laufe unseres Lebens immer wieder einmal verändert hat. Trotz aller Traditionen, trotz aller liebgewordenen Wiederkehr.

 

Meine persönliche Rückschau

1953 … Alte Schwarz-Weiß-Fotografien … am Arm meines Vaters stehen meine Familie und ich dichtgedrängt um ein kleines Tannenbäumchen im Schlafzimmer meiner Großeltern, die ein winziges Holzhäuschen ihr Eigen nennen … es gibt dort weder Strom noch Wasser … im Ofen knackst gemütlich das brennende Holz … Lebkuchen und Kaffee verströmen einen herrlichen Duft … das wichtigste ist wohl nach dem Zweiten Weltkrieg: Gott sei Dank Frieden!

 

1958 … Meine Großeltern kommen jetzt zu uns… während meine Eltern den riesigen Christbaum im Wohnzimmer schmücken, Opa ihnen bei einem Glas Rotwein dabei zusieht, geht Oma mit meinem kleinen Bruder und mir zur Kinderkrippenfeier in die Kirche … zu Hause läutet dann das Glöckchen … Stille Nacht, heilige Nacht … Heiliges Evangelium … musizieren … feiern … gebackener Karpfen, weil den der Opa so gern hat …

 

1990 … Die Großeltern sind bereits verstorben … ich bin mittlerweile verheiratet … gemeinsam feiern wir bei uns vorerst in der Wohnung, später dann im Haus …  mein Mann … meine Eltern und Schwiegereltern … unsere beiden Kinder … Rituale, die über mehrere Jahre gleich bleiben … Schinkenrollen … Christmette …

 

2004 … Heiliger Abend … für meine Eltern, meine Schwiegereltern und meinen Mann zünde ich am dick verschneiten Friedhof Kerzen an … ich fahre anschließend zu meiner Tochter, die sich vor Kurzem scheiden ließ … große Aufregung bei meiner Enkelin … wir haben es schön … alte Rituale … und doch wieder alles neu… so soll es dann bis in die heutige Zeit bleiben … ein bisschen abgewandelt immer wieder … denn meine Tochter hat inzwischen einen Lebenspartner … ich eine Wochenendbeziehung … meine Enkelin einen Freund ... 

 

Der Christtag wird seit einigen Jahren bei meinem Freund gefeiert … seine beiden Kinder, meine beiden Kinder, jeweils mit Family … insgesamt 18 Personen … da geht es recht bunt zu …

 

2020 … Wie wird es wohl heuer sein? Sicherlich ganz anders.

Mein Freund und ich … wir werden es uns zu Hause gemütlich machen … eine gute Gelegenheit, uns darauf zu besinnen, was wir an Schönem haben … gesunde, tüchtige, liebevolle Kinder und Enkel … niemand leidet materiellen Mangel … und … wir haben Frieden … meine Idee ist es, mit jeder Familie gesondert zu den Feiertagen einen Winterspaziergang zu unternehmen … da können die Kleinen mit ihren Rumperln rutschen, und die Großen auf Distanz plaudern … kleine Geschenke ... keine Umarmungen ... im Fokus: Gesundheit, unser höchstes Gut!




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